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Sie dürfen über die schrecklichen Erlebnisse nicht einmal sprechen

Ein Teil des DRK-Notfallbegleitungsteams war auch beim Blaulicht-Symposium des Landkreises Ludwigslust-Parchim vertreten. Foto: Andreas Skuthan
Kurt Bartels und Heike Bobsien besprechen bei einer Übung in Dodow den Einsatz der DRK-Notfallbegleiter. Foto: Silke Roß

Wenn ein Mensch verunglückt, ist das für die Angehörigen ein Schock. Auch wer von anderen Katastrophen betroffen ist, braucht Beistand. Und diesen leisten Notfallbegleiter.

Unfall, Brand, Evakuierung oder plötzlicher Tod eines Angehörigen – wer von einem schockierenden Ereignis betroffen ist, sollte in dieser Situation nicht allein sein müssen. Aus diesem Grund gibt es seit über 20 Jahren ehrenamtliche Notfallbetreuer. Sie sind dafür ausgebildet, anderen beizustehen und da zu unterstützen, wo erstmal alles zusammenbricht.

Fälle sind unterschiedlich
„Die Fälle, zu denen wir gerufen werden, sind ganz unterschiedlich“, berichtet Heike Bobsien. Sie leitet das Notfallbegleitungsteam des DRK-Kreisverbands Ludwigslust. „Wenn die Polizei eine Todesnachricht überbringen muss oder Menschen bei einem Hausbrand nichts außer ihrem Leben retten konnten, ist das eine psychische Ausnahmesituation, in der man nicht allein sein sollte“, erläutert sie.

Wenn derartige Situationen auftreten, informiert die Einsatzleitstelle die Notfallbegleiter, die dann vor Ort helfen, die ersten Stunden nach dem Unglück zu überstehen. „Meist geht es darum, notwendige nächste Schritte zu organisieren, indem man zum Beispiel weitere Angehörige oder Freunde der Betroffenen informiert, damit diese kommen oder in anderer Weise helfen können“, so Bobsien. Manchmal müssten auch Kinder betreut oder Haustiere versorgt werden, da sei jede Situation verschieden.

Trost spenden, ohne betroffen zu sein
Die Notfallbetreuer können helfen und sich auf die Bedürfnisse der anderen konzentrieren, da sie selbst nicht betroffen sind. „Natürlich lassen mich die Ereignisse nicht kalt, aber ich kann keinen Trost spenden, wenn ich selbst auch weine“, macht die erfahrene Notfallbegleiterin deutlich.


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Quelle: nordkurier.de
Autorin: Silke Roß
Fotos: Andreas Skuthan / Silke Roß