DRK-Panorama 1/2020

Operation Walpurgis - Spezielle Winterübung der Medical Task Force aus M-V im Harz


Zugegeben, etwas mystisch klingt es schon, wenn man von der „Operation Walpurgis“ hört.
Nun, in diesem Fall handelt es sich um den gewählten Namen einer Anfang des Jahres 2020 durchgeführten Winterübung für die Medical Task Force (MTF) aus MV.
Ziel dieser Übung sollte es sein, unter den üblicherweise erschwerten Wetterbedingungen des Winters mit Schnee und Eis und in einer für Einsatzkräfte aus MV eher ungewohnten Umgebung im Harz einen Einsatz unserer Medical Task Force zu proben und dabei zu überprüfen, ob die vorhandene Ausrüstung auch für solche Situationen geeignet und ausreichend ist. Außerdem stellen erschwerte Witterungsbedingungen natürlich auch besondere Herausforderungen an die eingesetzten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer.

Folgendes Szenario sollte der Hintergrund für den Einsatz sein: Durch starke Schneefälle sind zahlreiche Ortschaften im Harz nur noch eingeschränkt zu erreichen und der Transport von Patienten in regionale Krankenhäuser z.T. unterbrochen. Der örtliche Rettungsdienst ist bereits voll ausgelastet, so dass durch die zuständigen Behörden überörtliche Hilfe in Form der Medical Task Force aus MV angefordert werden soll. Soweit die Planungsgedanken bei der Vorbereitung dieser Bevölkerungsschutzübung. Aber manchmal kommt es eben doch etwas anders als gedacht. Insbesondere das Wetter hielt sich in diesem Fall nicht ganz an den vorgesehenen Plan. Aber von vorn.

MTF-, THW- und Feuerwehrfahrzeuge im Bereitstellungsraum

Nach durchgeführter Alarmierung der Medical Task Force sowie weiterer Katastrophenschutz-Teileinheiten von Feuerwehr und THW aus Mecklenburg-Vorpommern trafen am 30.01.2020 nach und nach die Einsatzkräfte mit ihren Fahrzeugen im festgelegten Bereitstellungsraum an der Autobahnauffahrt zur A 24 in Bandenitz ein. 

Nach Ankunft wurden alle Einsatzkräfte registriert und die Registrierkarten an das Kreisauskunftsbüro (KAB) des DRK-Kreisverbandes Ludwigslust e.V. übergeben. Dazu waren auch Susi Horlacher als ehrenamtliche Leiterin unseres Kreisauskunftsbüros und Andreas Skuthan als Leiter der Servicestelle Ehrenamt mit vor Ort.

Anschließend erfolgte eine Einweisung durch MTF-Einheitsführer Dr. Dirk Killermann. Danach ging es in aufgeteilten Kolonnen in Richtung Osterode im Harz, wo die letzten MTF-ler am späten Donnerstagabend ankamen.

Ein vom DRK-Betreuungszug Schwerin vorbereiteter Nachtimbiss sorgte am Ankunftsort für die entsprechende Stärkung, bevor alle erschöpft ihre inzwischen aufgestellten Feldbetten für das Nachtlager bezogen.

Am nächsten Tag stand der Aufbau des Behandlungsplatzes, das Einrichten der jeweiligen Behandlungsstellen und das zunächst theoretische Durchspielen der notwendigen Abläufe auf dem Programm, damit später im praktischen Teil die über 60 Patienten fachgerecht gesichtet, registriert und medizinisch versorgt werden konnten.

Dies erfolgte allerdings nicht, wie ursprünglich geplant, mit einhergehendem Schnee und Kälte, sondern - speziell am Samstag - begleitet von zahlreichen Regenschauern und eher milden Temperaturen.

Trotz dieser Rahmenbedingungen klappte das Zusammenspiel auf dem Platz größtenteils recht gut, auch mit den zusätzlich aus der Region angerückten MTF-Einheiten.

Beobachtet wurde die gesamte Übung u.a. durch Vertreter des LPBK MV sowie weitere Führungskräfte aus dem Bereich Katastrophen- bzw. Bevölkerungsschutz, um aus dem Übungsverlauf wichtige Schlussfolgerungen für die weitere Ausbildung und Ausstattung der Medical Task Force-Einheiten zu ziehen.

Nach anstrengendem Einsatz und damit verbundenen zahlreich absolvierten Übungselementen ging es am Sonntag wieder zurück in die Heimat. Trotz insgesamt erfolgreichem Übungsverlauf und dabei gewonnenen wichtigen Erkenntnissen blieb insbesondere für die aus unserer Ludwigsluster MTF-Gruppe teilnehmenden Helfer ein kleiner Wermutstropfen übrig. Auf der Hinfahrt nach Osterode hatte sich in der Nähe von Hannover die elektronische Getriebesteuerung unseres Gerätewagens Sanität (GW San) „verabschiedet“, so dass unser Fahrzeug zeitweilig zur Reparatur in einer Werkstatt vor Ort verbleiben und unsere Helfer auf einen anderen GW San umsteigen mussten.

Auch das war ursprünglich nicht geplant…

 

Text:                                   
Andreas Skuthan (Koordinator Ehrenamt)

Bilder
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DRK-Landesverband M-V